Ausbau der Ortsdurchfahrt Bingerbrück (B9)

Wir haben an der Sitzung des Planungsausschusses der Stadt Bingen am 28.06.2022 teilgenommen, in der unter TOP 3 die Planung des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Bingerbrück (B9) vorgestellt worden ist.

Die vorgestellten Pläne erfüllen unserer Ansicht nach die dringend gebotene Priorisierung der Klimaschutzziele nicht.

Inzwischen kann man täglich in den Hauptnachrichten verfolgen, mit welcher Wucht bereits jetzt die Auswirkungen der Erderhitzung zu spüren sind – Überflutungen, Gletscherabbrüche, Dürren mitten in Europa, Aussterben der ersten Baumarten in den hiesigen Wäldern, Waldbrände in Deutschland, noch ehe der Hochsommer begonnen hat. Das führt uns vor Augen, wie dringend wir von den fossilen Abhängigkeiten wegkommen müssen. Dazu kommen das politische Bedrohungs- und Erpressungspotenzial, das sich aus unserem fossilen Energiesystem ergibt, Stichwort Russischer Angriffskrieg.

Entsprechend dringend geboten ist es, jetzt für die nächsten Jahrzehnte entstehende Infrastruktur hinsichtlich des Klimaschutzes zu optimieren und den Bedarfen von Fuß- und Radverkehr stärker gerecht zu werden; insbesondere mit Blick auf die laut Klimaschutzgesetz nötige Minderung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor von 48% bis 2030. 

Aus diesem Grund sind wir der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt, weitere Anregungen einzureichen. Unseren Beitrag haben wir den zuständigen Personen in der Binger Politik und Verwaltung zukommen lassen sowie online – hier – öffentlich verfügbar gemacht:

Impulse zu dem am 28.06.2022 von der Stadt Bingen und dem LBM vorgestellten Planungskonzept zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Bingerbrück (B9)

Vorschlag zur Umgestaltung des „Stadteingangs West“ – Weiterentwicklung des von der Stadt Bingen vorgestellten Planungskonzeptes

In der StadIn der Stadt Bingen steht die Neugestaltung des sogenannten „Stadteingang West“  vom Gerbhausplatz über den Fruchtmarkt bis zur Kreuzung Fruchtmarkt/Achse Bahnübergang/Starkenburger Hof/Salzgasse an. Dieses Gebiet ist derzeit primär durch Straßen und Parkplätze geprägt. Zuletzt wurde 2019 durch eine Bürger*innenbefragung eine Fahrzeugunterführung zwischen Fruchtmarkt und Rhein-Nahe-Eck mit 57 % „Nein-Stimmen“ abgelehnt. Nun wurden Ende Januar 2022 im Rahmen einer Online-Veranstaltung zur Bürger*innen-Beteiligung verschiedene Planungsvarianten vorgestellt.

Viele der in der Planung dargestellten Ideen sind sehr unterstützenswert und stellen eine klare Verbesserung des Status Quo dar. Darüber hinaus sehen wir noch ungenutztes Potenzial, um die Planung  hinsichtlich des Klimaschutzes zu optimieren und den Bedarfen von Fuß- und Radverkehr stärker gerecht zu werden; insbesondere mit Blick auf die laut Klimaschutzgesetz nötige Minderung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor von 48% bis 2030. Aus diesem Grund sind wir der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt, weitere Anregungen einzureichen. Unseren Beitrag haben wir den zuständigen Personen in der Binger Politik und Verwaltung zukommen lassen sowie online – hier – öffentlich verfügbar gemacht.

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Parallelen zwischen der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und der Bekämpfung der menschengemachten Erderhitzung

Karikatur mit freundlicher Genehmigung von Guido Kühn (Twitter: @ProfGuidoKuehn)

Die Corona-Pandemie begleitet uns nun seit zwei Jahren, zu Beginn erlebten wir eine Politik, die verhältnismäßig schnell reagiert hat, und eine Bevölkerung, die sich sehr solidarisch verhielt. In der Wissenschaft stellte sich die Frage, inwieweit dies auch für die Klimabewegung Hoffnung gibt. Leider ist diese Hoffnung nicht eingetreten.

Wir erleben, dass es sowohl in der Pandemie- wie auch Klimaerhitzungsbekämpfung erhebliche Kommunikationsdefizite gibt: angefangen von unpräziser medialer Berichterstattung bis zur gezielten Verbreitung von Desinformation auf verschiedenen Kanälen oder Diffamierungskampagnen gegen wissenschaftliche Forschung und gegen einzelne Wissenschaftler*innen. Als Scientists for Future – mit dem Ziel der Wissenschaftskommunikation – nehmen wir diese Ereignisse besorgt wahr.

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Zentraler Klimastreik Berlin am 22. Oktober

Fridays for Future aus Bingen und aus ganz Deutschland rufen zu den Koalitionsverhandlungen zur zentralen Demo in Berlin am 22. Oktober auf.

Beginn: 12 Uhr, Kanzleramt

Hier gibt es weitere Informationen: https://fridaysforfuture.de/ihr-lasst-uns-keine-wahl/

Klimastreik am 24.09.21

Es ist höchste Zeit zu handeln, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise noch abzuwenden! Besonders jetzt, so kurz vor der Bundestagswahl ist es wichtig dies den Politikern und unseren Mitbürgern noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Daher fordern wir Sie alle auf, sich am Freitag den 24.9. an den Demonstrationen zum globalen Klimastreik zu beteiligen!

In Bingen startet die Demo um
17:00 Uhr auf dem Speisemarkt

In der Umgebung finden ebenfalls Demos statt:

Bad Kreuznach
12:30 am Bahnhof

Mainz
14:00 Theodor-Heuss-Brücke

Geisenheim
15:00 Bahnhof

Waldalgesheim
10:00 (keine genaue Ortsangabe)

Weitere Orte:
https://www.klima-streik.org/

Posteraktion #KlimaFaktenBingen gestartet

Die Bundestagswahl naht. Die nächste Legislaturperiode wird entscheidend sein für eine politische Antwort auf die Klimakrise. Um auf die Themen Klima- und Umweltschutz aufmerksam zu machen, haben wir heute eine Posteraktion gestartet, unter dem Motto:

„Du hast die Wahl –
in Deinem Leben und in der Politik!“

Lesen Sie mehr darüber oder beteiligen Sie sich an dieser Posteraktion für Bingen: #KlimafaktenBingen

Wildromantische bewaldete Hänge, ein schimmernder Fluss ... Erholung gibt's auch ohne Flugzeug. KLIMA-FAKT: Ein Flug von Frankfurt nach Mallorca und zurück verursacht eine halbe Tonne CO2-Emissionen pro Person. Nachhaltig wären pro Person unter 1 Tonne CO2-Emissionen im ganzen Jahr – für alles! #KlimafaktenBingen - Du hast die Wahl – in Deinem Leben und in der Politik!
Einkaufen in Bingen unterstützt die Geschäfte vor Ort und spart CO2 – und ohne Auto spart man sich auch noch die Parkplatzsuche. KLIMA-FAKT: Einkaufen zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto verringert den CO2-Fußabdruck eines Einkaufs um bis zu 40 %. #KlimafaktenBingen - Du hast die Wahl – in Deinem Leben und in der Politik!
Do it yourself, ausleihen, reparieren und schenken – fühlt sich gut an und schützt das Klima. KLIMA-FAKT: Die Herstellung neuer Produkte verbraucht Ressourcen, ist oft energieintensiv und verursacht Emissionen. Am nachhaltigsten ist daher das Motto: "Nutze was Du hast." #KlimafaktenBingen - Du hast die Wahl – in Deinem Leben und in der Politik!
Fahrradfahren hält fit, macht Spaß und ist gut fürs Klima. KLIMA-FAKT Mit dem Rad vom Rhein-Nahe-Eck in die Rheinauen und zurück: Das spart gut 2 kg CO2 im Vergleich zur Autofahrt. #KlimafaktenBingen - Du hast die Wahl – in Deinem Leben und in der Politik!

Klima-Glücksrad in der Binger Fußgängerzone

An drei Samstagen vor der Bundestagswahl (28. August, 4. September und 18. September) sind wir jeweils von 10 bis 13 Uhr gemeinsam mit anderen Binger For-Future-Gruppen mit einem kleinen, mobilen Infostand in der Binger Innenstadt unterwegs.

Diesmal haben wir nicht nur Informationen zur Klimakrise dabei, sondern auch ein Glücksrad-Ratespiel: „Was spart wieviel Treibhausgase?“

Schauen Sie doch mal – möglichst autofrei – vorbei. Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Gespräch am „Klima-Rad“


Eindrücke vom ersten, leider etwas verregneten Samstag.

klimafreundlicher Infostand-Transport
Trotz des nicht so schönen Wetters hatten wir die ganze Zeit zu tun.
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Offener Brief für deutlichere klimabezogene Maßnahmen der Stadt Bingen

Lieber Oberbürgermeister, lieber Bürgermeister, liebe Dezernenten, liebe Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Bingen,

Nun ist der Wahlkampf auch in Bingen angekommen. Ein besonders wahlkampfwirksames Thema in diesen Tagen ist der Klimaschutz. Plötzlich präsentiert sich jeder als aktiver Klimaschützer, und in der letzten Zeit waren einige Artikel in der AZ zu diesem Thema zu lesen, u.a. auch der Binger Oberbürgermeister Thomas Feser, der ordentlich austeilt gegen die anderen Parteien und leider auch gegen Bürger*innen, die sich mit viel Motivation für eine klimafreundlichere Stadt Bingen einsetzen.

Das ist schade, denn es gäbe so viel zu tun und wenn einer dem anderen die Schuld gibt, kommen wir nicht weiter.

Es ist sicher ein Erfolg, dass die Transferstelle für Rationelle und Regenerative Energienutzung Bingen (TSB) und das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Birkenfeld im Auftrag der Stadt vor fast 10 Jahren ein Klimaschutzkonzept entwickelt hat. Es ist aber seither nicht aktualisiert und auch kaum umgesetzt worden. 

Neulich, bei der Fahrraddemo „BIN radeln – aber sicher“ ging es bei weitem nicht nur um den Schwachpunkt „Bahnübergang am Starkenburger Hof“, sondern auch um viele andere kritische Stellen für den Radverkehr in Bingen, die ebenfalls angesteuert wurden. 

Nur um das richtigzustellen, alle im Bürgerentscheid ausgewiesenen Radunterführungen sahen gemeinsame Nutzung durch Fußgänger vor. Womit die auf der Fahrraddemo geäußerte Kritik auch auf diese Planung zutrifft. Darüber hinaus hatte sich der Bürgerentscheid zu diesem Thema an alle Bürger*innen gerichtet und wurde nicht allein durch die Initiatoren der Fahrraddemo entschieden.

Wir vermissen in diesem Zusammenhang in der öffentlichen Kommunikation und  Berichterstattung den Blick auf das große Ganze. Es entsteht der Eindruck, dass bei der Entwicklung einer klimafreundlichen Mobilität der Wegfall von Parkplätzen und generell die Schonung von Interessen der Autofahrer*innen im Fokus sind (siehe AZ vom 03.07.2021: „Radverkehr ins Rollen bringen“). 

Unsere Stadt wird aufgrund ihrer geografischen Lage besonders hart vom Klimawandel betroffen sein, siehe die Studie unter Beteiligung der TH Bingen „Welterbe Oberes Mittelrheintal von Klimawandel betroffen“ (AZ vom 29.06.2021). Wir brauchen nun ein schnelles, aktives Miteinander, um Lösungen für eine gemeinsame Zukunft trotz unausweichlichem Klimawandel zu entwickeln und zügig umzusetzen. 

Was die aktuelle Klima-Krise erfordert, sind keine inhaltsleeren Worthülsen noch Schuldzuweisungen und auch nicht der Verweis auf historische Pilotprojekte. Diese Krise, die uns noch härter treffen wird als die Corona-Pandemie, braucht Mut, Engagement, kreative Ideen und Durchsetzungsvermögen. 

Also, lieber Herr Feser, liebe Dezernenten und lieber Stadtrat: Sie haben es in der Hand, Bingen auf den Weg zu einer klimaverträglichen Stadt zu bringen. Nutzen Sie im Energiebereich den Rückenwind aus dem rheinland-pfälzischen Koalitionsvertrag und schaffen Sie kommunal die Voraussetzungen, dass die ambitionierten Ausbauziele für Photovoltaik und Windkraft lokal umgesetzt werden können. Ergreifen Sie im Verkehrsbereich die Initiative. Machen Sie Bingen zu einer radfahrfreundlichen Stadt, die den Binger Bürger*innen einen sicheren Radverkehr in und aus der Stadt ermöglicht und Bingen zu einer attraktiven Station für den zunehmenden Radtourismus macht. Setzen Sie auf ökologisch nachhaltige Formen des Tourismus. Binden Sie die Binger Bevölkerung und die Angehörigen der TH Bingen ein.

Machen Sie den Klimaschutz zum Ziel mit der höchsten Priorität in Ihren Fraktionen, damit die klimapolitischen Ambitionen nicht an fehlenden Mehrheiten scheitern. Dann kann die Stadt Bingen einen echten Beitrag leisten zu einer modernen Klimapolitik, die in allen Wahlprogrammen in verschiedener Form angesprochen wird, ob als „klimaneutrales Industrieland“ oder unter den Stichworten „Lebensgrundlagen schützen“, „klimaneutrales Deutschland“ oder auch „Klima- und Umweltschutz durch Innovation“. 

Wir als zivilgesellschaftliche Gruppen befürworten jedenfalls deutlichere klimabezogene Maßnahmen der Stadt Bingen z.B. in den Bereichen Mobilität, Bauen und Energie. Wir rufen die Binger Stadtpolitik auf, sich zusammenzuraufen und solche Maßnahmen auf den Weg zu bringen, gemeinsam mit den Bürger*innen und Unternehmen, die hier längst schon weiter sind als die Politik. 

Parents for Future Bingen

Scientists for Future, RG Bingen

Fridays for Future Bingen

Churches for Future Bingen

„Mit diesem Plan verfehlt Rheinland-Pfalz seinen Beitrag zum 1,5 Grad Ziel“

Zusammen mit anderen Scientists for Future und Klimaschützern aus Rheinland-Pfalz haben wir heute ein Statement zum Koalitionsvertrag der neuen Ampelregierung veröffentlicht.

Ergebnis: Der Koalitionsvertrag enthält zwar bereits einige gute Ansätze, diese sind jedoch insgesamt (noch) nicht ausreichend zur Einhaltung des CO2-Restbudgets für Rheinland-Pfalz. Das CO2-Budget ist die Menge CO2(-Äquivalente), die insgesamt noch ausgestoßen werden darf, wenn die 1,5-Grad-Grenze mit 50 %iger Wahrscheinlichkeit eingehalten werden soll.

Hier geht’s zum kompletten Statement:
https://klimawahlen.de/rlp/statement-zum-koalitionsvertrag/