Eine fachtechnische Stellungnahme des LBM auf unsere ersten Impulse sowie das bei der Bürgerinformation am 05.09.2022 vorgestellte Planungskonzept haben uns bewogen, uns nochmals schriftlich zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Bingerbrück zu Wort zu melden.
Wir sind uns durchaus der schwierigen Situation bewusst, die konkurrierenden Interessen im Planungsraum fair gegeneinander abzuwägen und letztlich in Einklang zu bringen.
Die vorliegende Planung wird jedoch aus unserer Sicht weder den Anforderungen der Mobilitätswende noch den berechtigten Sicherheitsbedürfnissen der vulnerabelsten Verkehrsteilnehmer*innen (Mobilitätseingeschränkte, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, insbesondere Kinder und Ältere) gerecht.
Es ist nicht nachvollziehbar, wieso die Sicherheit der schwächsten und zugleich klimafreundlichsten Verkehrsteilnehmer*innen eine so geringe Priorität hat. Zudem ist es aus der Nachhaltigkeitsperspektive ein Fehler, die heutige Verkehrsplanung am Status Quo der Privilegierung von (fahrenden und parkenden) Privat-PKWs auszurichten.
Sinnvoll wäre unserer Ansicht nach, die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer Mobilitätswende anzuerkennen und aktuelle Planungen auf dieser Grundlage vorzunehmen. Unrealistisch ist es dagegen zu hoffen, dass sich die Mobilitätswende trotz einer erkennbar rückwärtsgewandten Verkehrsplanung von alleine einstellen wird.
Aus diesem Grund sind wir der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt, weitere Anregungen einzureichen. Unseren Beitrag haben wir den zuständigen Personen in der Binger Politik und Verwaltung zukommen lassen sowie online – hier – öffentlich verfügbar gemacht:
Weitere Impulse zum geplanten Ausbau der Ortsdurchfahrt Bingerbrück (B9)
Ich bin erschüttert, wie wenig sich die aktuelle Planung am Stand der Wissenschaft orientiert. Problematisch ist zudem, auf welchem Stand der Verkehrsplanung (50iger/60iger Jahre) die lokale Zeitung AZ ist, die autokratisch und ignorant Einwände der Wissenschaft hinweg fegt.