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"Wenn ich es wirklich glauben würde, könnte ich nicht in einem so maßvollen Ton schreiben; angesichts einer globalen Katastrophe wäre Hysterie oder wenigstens eine gewisse Alarmstimmung angebracht. Wenn ich es wirklich glauben würde, hätte ich [als] Option aufgelistet: mein Leben voll und ganz dem Bemühen widmen, Teil der Lösung zu sein."
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Bingen am Rhein, 20. Januar 2022
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Sehr geehrte Klima- und Umweltbewegte, liebe Freundinnen und Freunde der Scientists for Future Bingen, liebes Netzwerk Bingen for Future,
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im heutigen Newsletter möchten wir uns den Parallelen zwischen der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und der Bekämpfung der menschengemachten Erderhitzung widmen.
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Die Corona-Pandemie begleitet uns nun seit zwei Jahren, zu Beginn erlebten wir eine Politik, die verhältnismäßig schnell reagiert hat, und eine Bevölkerung, die sich sehr solidarisch verhielt. In der Wissenschaft stellte sich die Frage, inwieweit dies auch für die Klimabewegung Hoffnung gibt. Leider ist diese Hoffnung nicht eingetreten.
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Wir erleben, dass es sowohl in der Pandemie- wie auch Klimaerhitzungsbekämpfung erhebliche Kommunikationsdefizite gibt: angefangen von unpräziser medialer Berichterstattung bis zur gezielten Verbreitung von Desinformation auf verschiedenen Kanälen oder Diffamierungskampagnen gegen wissenschaftliche Forschung und gegen einzelne Wissenschaftler*innen. Als Scientists for Future – mit dem Ziel der Wissenschaftskommunikation – nehmen wir diese Ereignisse besorgt wahr.
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Es ist hilfreich, die gängigsten Methoden der Desinformation zu kennen, um sie erkennen und benennen zu können. Dazu empfehlen wir Ihnen dieses Poster, das fünf häufige Desinformationsmethoden anschaulich darstellt: Pseudo-Experten, Logik-Fehler, Unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpickerei und Verschwörungsmythen:
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Gespräche im Bekanntenkreis über die Pandemie können ebenso frustrierend sein, wie Gespräche über die Erderhitzung. Daher erinnern wir an dieser Stelle an den "Spickzettel für Aktive" der Psychologists / Psychotherapists for Future. Hier finden sich hilfreiche Tipps zur Gesprächsführung für schwierige Gespräche - egal ob Corona oder Erderhitzung:
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Wir wissen:
„Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion.“
(nach Alberto Brandolini)
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Gleichzeitig erleben wir politische Maßnahmen, die willkürlich und kurzsichtig wirken und nicht durch angemessene Kommunikation begleitet werden. Aus diesem Grund fordert der Expertenrat der Bundesregierung zu COVID-19 in seiner 1. Stellungnahme unter anderem „Neben dem konsequenten Handeln ist stringentes Erklären entscheidend. […] Eine umfassende Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und der daraus folgenden Massnahmen ist essentiell. Die Omikronwelle läßt sich in dieser hochdynamischen Lage nur durch entschlossenes und nachhaltiges politisches Handeln bewältigen.“
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Im Ergebnis beobachten wir nun seit einigen Wochen auch in Bingen sogenannte „Spaziergänge“ als unangemeldete Versammlungen. Diese werden als liberal begründete Kritik an den aktuellen und geplanten, als übergriffig empfundenen Corona-Maßnahmen dargestellt. Dabei wird en passant die wissenschaftliche Methode – also der systematische Prozess, neue Erkenntnisse auf Basis von Beobachtung, Experiment, Analyse und Kritik zu gewinnen – insgesamt in Frage gestellt.
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Der systematische wissenschaftliche Erkenntnisgewinn ist ein Produkt der Moderne, die mit der Aufklärung im 17. Jahrhundert ihren Anfang nahm und unsere heutige Gesellschaft in fast allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen bestimmt. Die Moderne und die von ihr angestoßenen Veränderungen zu verdammen und deren Rückabwicklung zu fordern, gehört zum Kernbestand reaktionären Gedankenguts. Dieses wird vor allem von Gruppierungen am rechten Rand des politischen Spektrums vertreten.
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So verwundert es nicht, dass auch in Bingen die AfD und die NPD für die Teilnahme an den „Spaziergängen“ geworben haben. Dabei handelt es sich um keinen Einzelfall, deutschlandweit wurde eine Unterwanderung und Instrumentalisierung der „Spaziergänge“ durch rechte und rechtsextreme Kräfte beobachtet.
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An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne den Beitrag aus der ZEIT empfehlen:
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Und als Hintergrund zur Querfront-Bewegung empfehlen wir einen Artikel der Amadeu Antonio Stiftung:
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Es ist zu befürchten, dass, wenn Covid-19 unseren Alltag nicht mehr so stark bestimmt wie aktuell, die Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen ihre „Kritik“ als nächstes gegen die wissenschaftlich gebotenen Klimaschutz-Maßnahmen richten wird. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, Sie in diesem Newsletter auf eine Veranstaltung am kommenden Samstag aufmerksam zu machen:
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Solidaritätskundgebung für Impfkampagne und Corona-Schutzmaßnahmen in Bingen
Das Aktionsbündnis „Buntes Bingen“ hat für Samstag, den 22. Januar 2022, auf dem Bürgermeister-Neff-Platz und rund um die Burg Klopp eine Solidaritätsveranstaltung angemeldet, um ein klares und positives Signal für die laufende Impfkampagne und für die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen auszusenden.
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Unter der Federführung des Vereins „Demokratie schützen – Grundgesetz achten e.V.“ findet ab 13:00 Uhr eine Kundgebung auf dem Bürgermeister-Neff-Platz statt, die gegen 13:45 Uhr in eine Menschenkette (mit Masken und Abstand) rund um die Burg Klopp übergehen soll.
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Weiter möchten wir Sie auf eine Veranstaltung aufmerksam machen, die als Reaktion auf eine diffamierende Schlagzeile in der BILD-Zeitung entstanden ist. In Zusammenarbeit der Helmholtz-Gemeinschaft, der Hochschulrektorenkonferenz und der Max-Planck-Gesellschaft wird es um das „Verhältnis und Selbstverständnis von Wissenschaft und Journalismus in der Pandemie“ gehen. Auch hier sehen wir eine Übertragbarkeit auf den Klimaschutz:
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"Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2021 - Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2022"
Agorga Energiewende gibt auf Twitter eine Zusammenfassung ihrer akuellen Analyse:
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"Klimabilanz 2021: Deutschlands THG #Emissionen steigen um 4,5% (+33 Mio t CO2) Pfeil nach rechts #2030Klimaziel droht außer Reichweite zu geraten. Ursachen: deutlich mehr Kohlestrom, mehr Heizbedarf, teilerholte Wirtschaft, niedriger Erneuerbaren-Ausbau & Erzeugung."
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Kernergebnisse der Analyse:
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"1. Die Treibhausgasemissionen steigen 2021 auf insgesamt 772 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, damit entfernt sich Deutschland vom Pfad zum 2030-Klimaziel. Durch den Anstieg um 33 Mio. t CO2-Äq. müssen nun ab 2022 jährlich 37 Mio. t CO2-Äq. eingespart werden.
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2. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch sinkt auf 42,3 Prozent und fällt damit zurück auf das Niveau von 2019.
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3. Massive Preisanstiege bei fossilen Energien erschüttern 2021 die Energiemärkte. Der Erdgaspreis verelffacht sich und beschert der klimaschädlichen Steinkohle ein Comeback – trotz eines Rekordpreises von 89 Euro je Tonne CO2 im europäischen Emissionshandel.
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4. 2021 legen der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, die steigenden Emissionen und hohe fossile Energiepreise den akuten Handlungsbedarf in der Energie- und Klimapolitik offen. Auf die verfassungsrechtlich gestützte Nachschärfung der Klimaziele muss nun die schnelle Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen folgen."
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Die vollständige Analyse kann man hier herunterladen:
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Uns erreichte diese Einladung des Wattbewerb Orga-Teams:
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Wattbewerb möchte Raiffeisenmärkte für Balkonmodule begeistern
Liebe Aktive, liebe SolarVisionärInnen,
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das Wattbewerb Orga-Team erweitert sich um den Bereich Balkonkraftwerke BKW.
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Balkonkraftwerke können für viele BürgerInnen ein erster Einstieg in die Energiewende sein. Wir möchten die Hürden für PV herabsetzen und gerne die Verbreitung von Balkonkraftwerken vorantreiben. Hierfür geben wir allen Aktiven ein ausgearbeitetes Konzept an die Hand, die ortsansässigen Raiffeisen-Märkte als Anbieter von kompletten Balkonmodul-Kits zu gewinnen. Das Konzept leitet sich als Best-Practice Beispiel aus den bereits gewonnenen Erfahrungen der ortsansässigen Raiffeisen-Filiale in Riesenbeck ab. Diese vertreibt seit Januar 2021 erfolgreich Balkonkraftwerke.
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Wenn Ihr als aktive Menschen in Eurer Gemeinde kennt, möchten wir Euch gerne für unser Konzept gewinnen und laden Euch ein, sich per mail unter wattbewerb.raiffeisen.kern@gmail.com für unsere erste Einführungsveranstaltung mit unserem Expertenteam anzumelden. Eure Anmeldung benötigen wir, um die Zoom-Raumgröße ggf. anzupassen.
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Termin: 12.01.2022, 18:00Uhr. Schwerpunkt: Grundsätzliche Einführung in das Konzept
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Folgetermin: 26.01.2022, 18:00Uhr Schwerpunkt Detailfragen die sich in der ersten Umsetzungsphase ergeben haben.
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Treffen Zoom-Meeting beitreten:
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Meeting-ID: 926 1827 6410
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Ihre Scientists for Future Bingen
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Leiten Sie diesen Newsletter gerne weiter!
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"BIN for Future"-Facebook-Gruppe, für Vernetzung und Austausch
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Team: Prof. Dr. Katharina Eckartz (Volkswirtschaftslehre, Agrarpolitik und Ressourcenökonomie), Prof. Dr. Urban Weber (Physik und angewandte Materialwissenschaften), Dr. Esther Brendel (Psychologie und Biologie), Dr. Heiko Brendel (Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft), Dipl.-Ing. M.Sc. Martin Grüger (Nachrichtentechnik und Electronics), M.Sc. Psych. Sabine Wahler (Psychologie und Psychotherapie), Dipl. Ing. Edith Peter (Umwelt- und Hygienetechnik)
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E-Mail: mail@s4f-bingen.de
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